Ein Pantograf mit Oberfräse
Ich gebe zu, die Idee ist mal wieder nicht von mir. Wer als erster auf die Idee gekommen ist einen Pantografen, auch Storchenschnabel genannt, mit einer Oberfräse zu verbinden weiß ich nicht. Ich selbst habe diese Kombination zum ersten Mal bei woodgears.ca gesehen (siehe Linkliste). Matthias Wandel hat dabei ein sehr ausgereiftes Model im Angebot für das er auch Baupläne verkauft. Der große Aufwand um dieses Gerät zu bauen und der Platz den es danach bei Nichtgebrauch benötigt haben mich jedoch davon abgehalten es nachzubauen. Andererseits finde ich dieses Teil furchtbar praktisch. Zumal meine bisherigen Versuche mit der Oberfräse Zapfenverbindungen zu machen kläglich gescheitert sind.
Als dann Matthias Wandel auf seiner Internetseite einen Bericht von Lucas Contera über den Bau eines Frästisches mit einem Pantografen veröffentlichte, und die Bilder einen einfacheren Weg zeigten ein solches Gerät zu bauen, habe ich losgelegt.
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Zuerst mal eine billige Oberfräse aus dem Baumarkt besorgt. Diese Dinger sind einigermaßen zu gebrauchen. Zwei Probleme haben diese Oberfräsen aber alle. Erstens ist in Deutschland, aufgrund von Unfallverhütungsvorschriften, bei allen Oberfräsen kein Schalter sondern ein Totmanntaster eingebaut. Das bedeutet das man die Oberfräse nicht dauerhaft eingeschaltet lassen kann. Für einen Pantografen ist das denkbar ungünstig. Und den Taster einfach festzukleben ist auch nicht die ideale Lösung und auch ziemlich gefährlich. Ich habe mir für solche Fälle schon vor langer Zeit einen Fußtaster besorgt. So kann ich den Taster der Oberfräse festkleben und die Oberfräse bei Bedarf mit dem Fuß einschalten.
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Das zweite Problem der billigen Oberfräsen ist die Arretierung der Spindel für den Fräserwechsel. Diese Dinger aus Blech taugen einfach überhaupt nichts. Andererseits lässt sich das Teil einfach abschrauben und wegwerfen. Ein 13mm Maulschlüssel passt hervorragend auf die Spindel. In diesen Fall bringt das sogar den angenehmen Nebeneffekt das die Schrauben mit denen das Teil angeschraubt war genau die sind die benötigt werden um die Oberfräse mit der neuen Bodenplatte zu verschrauben.
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Die neue Grundplatte ist dann auch das Maß der Dinge. Ihre Größe hängt von der Oberfräse ab.
Meine Grundplatte ist ca 30cm lang und ein wenig breiter als die Grundplatte der Oberfräse. Sie besteht aus 8mm Sperrholz.
Wichtig ist die genaue Ausrichtung der Mitte der Oberfräse zu den Drehachsen des Pantografen. Für die Drehachsen habe ich mir Kugellager für Inlinescater besorgt. Die gibt es im Paket zu 16 Stück für kleines Geld im Zubeörhandel. Vielleicht hat ja auch jemand welche über.
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Nun braucht es eigentlich nur noch ein paar kleinere Teile. Bei den drei Armen ist es wichtig das die Abstände der Bohrungen genau so groß sind wie bei der Grundplatte. Um den Kugellagern einen sicheren Halt zu geben habe ich zu den Bohrungen einen schmalen Schnitt gemacht. Eine quer eingedrehte Schraube spannt dann das Kugellager in der Bohrung.
Eine Platte zum Festspannen ist mit einem Kreisschneider schnell aus einem Reststück hergestellt. Als Gelenk dienen zwei Schrauben. So ist der Pantograf auch in der Höhe zu bewegen.
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So sieht das ganze komplett montiert aus. Ein erster Test war schon mal zufriedenstellend. In dieser Ausführung wird die Vorlage 2:1 untersetzt. Für andere Untersetzungen muß nur der Arm mit dem Führungsstift verlängert werden.
Vergrößerungen sind mit diesem Gerät nicht möglich.
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