Alles rund um Holz und Holzwerkzeuge für den Hobbyisten:
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Vorbereiten des Buchblockes

Wie alles was im Leben gelingen soll, sollte auch das Buchbinden mit guter Vorbereitung anfangen. Egal ob nun ein Stapel leerer Papierseiten, die selbstbedruckte Arbeit oder ein altes Buch. Immer ist gute Vorarbeit der halbe Erfolg. Das habe ich jedenfalls bei meinen Versuchen festgestellt. Fangen wir also an.
Da ist zunächst einmal das Werkzeug. Werkzeug ist für mich immer ein wichtiges Thema, zu dem ich kontrovers stehe. Es gibt hier zwei etablierte Sinnsprüche. "Gutes Werkzeug, gute Arbeit". Aber eben auch "Der schlechte Handwerker schiebt die Schuld auf das Werkzeug". An beiden ist etwas Wahres dran. Aber das wichtigste ist wohl, das keiner dieser Sinnsprüche den Umkehrschluß zulässt. Es ist also unmöglich das man mit gutem Werkzeug immer gute Arbeit verrichtet. Und schlechtes Handwerk kann auch mit dem Werkzeug zu tun haben. Letztenendes sind, wie fast überall, Übung, Geduld und Sorgfalt der Schlüssel zum Erfolg.
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Selbstgebaute einfache Buchpresse Was brauche ich zum Thema "Buchbinden" an Werkzeug? Also, es geht nicht ohne irgendeine Art von "Buchpresse". Die muss nur zwei Voraussetzungen erfüllen. Sie muss die Seiten bis zum Trocknen des Klebers zusammenhalten und die Kante der Seiten, an denen gebunden werden soll, muss erreichbar sein. Alles andere bleibt der Phantasie überlassen. Und Buchbinder haben viel Phantasie. Zu dem Thema kann aber gerne jeder selber seine Lieblingssuchmaschine befragen. Mein Buchpresse ist so einfach wie möglich gehalten. Sie besteht aus zwei Brettchen, zwei Führungen und zwei Klemmstücken. Bei Bedarf kann ich zusätzlich noch Schraubzwingen aufsetzen. Bisher war das aber nicht nötig.
Das war es schon, was man an Werkzeug braucht. Aber es gibt auch Werkzeuge, die das Leben leichter machen. Schneidunterlagen die nicht beim ersten Schnitt zerfleddern. Stahllineale die nicht dem Messer zum Opfer fallen. Ein scharfes skalpellartiges Messer. Ein sogenanntes "Falzbein". Und, nicht zuletzt, eine Schlagschere, die auch bei Graupappe oder einem Block von hundert Seiten nicht schlapp macht.
Werkzeuge die man haben kann, aber nicht haben muß. Wenn man allerdings öfter mal ein Buch binden möchte, sollte man darüber nachdenken diese Dinge anzuschaffen. So teuer ist das auch nicht. Und es lohnt allemal.
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Papierschneidemaschine A4 Ganzmetall Ich habe für die Schlagschere (Suche nach "Papierschneidemaschine A4 Ganzmetall") knapp 90€ bezahlt. Und das nachdem ich mich seit Jahren mit diesen Plastikhilfsmitteln, die meist nur drei Blatt Papier schneiden können und oft 20€ kosten, rumgeschlagen habe. Dieses Gerät ist zwar weit von einer professionellen Maschine entfernt, tut aber im Hobbybereich seinen Dienst zuverlässig. Einziges Problem ist, das ein Block von mehreren hundert Seiten sich gerne mal beim Schnitt verschiebt. Ich experimentiere noch wie ich die Andruckkraft erhöhen kann. Wahrscheinlich ist einfach mehr Fläche nötig um die richtige Reibung zu erzeugen, die dem Schnitt widersteht. Da ich aber selten einen ganzen Buchblock schneide, war das bisher nicht wirklich wichtig. Für die Pappe ist das Ding auf jeden Fall jeden Cent wert. Ich habe damit auch schon dünne Holzbrettchen und Moosgummi geschnitten. Ich bin froh, das ich es gekauft habe. Für die anderen Dinge habe ich knapp 20€ bezahlt. Wenn man nicht grade ganz furchtbar knapp bei Kasse ist, sollte man das schon investieren. Wenn ich mich daran erinnere, wie schwierig manches wahr, bevor ich diese Dinge gekauft habe, kriege ich ein leichtes Grausen. Aber es ist eben ein "kann", kein "muss".
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Spender fuer Klebstoff Und dann gibt es noch den Kleber. Tja, schwieriges Thema. Ich glaube, ich möchte mich nicht auf eine Diskussion einlassen und stattdessen meine Methode vorstellen. Ich habe natürlich viel gelesen, gesucht und probiert. Vor allem auf englischsprachigen Seiten war immer wieder die Rede von PVA-Kleber. PolyVinylAcettat, wie ich nach einiger Recherche herausgefunden habe. In Deutschland auch kurz "Weißleim" genannt. Also einfacher Holzleim. Ich benutzt den den ich sowieso in meiner Werkstatt habe (Siehe z.B. hier). Allerdings verdünne ich diesen Leim mit Wasser im Verhältnis 3 Teile Leim zu einem Teil Wasser. Damit läßt sich der Leim dünner auf dem Papier oder der Pappe verteilen und er zieht ein bischen in das Papier ein. Nachteil dabei ist das sich das Papier mehr wellt und daher unbedingt gepresst werden muss. Außerdem habe ich mir für den Kleber einen Spender gekauft (Suche nach "Leim Spar-und Vorratsbehälter 0,45L"). Kostet zwar 12€ aber ist wirklich praktisch.