Alles rund um Holz und Holzwerkzeuge für den Hobbyisten:
Spannrahmen für Fliegengitter


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Auswechselbare Fliegengitter auf Spannrahmen

Mir ist natürlich klar das es solche Rahmen im Fachhandel und als vorgefertigte Einzelteile im Baumarkt zu erwerben gibt. Allerdings werden dabei auch horrende Preise aufgerufen. Und wenn die Fenster nicht dem heutigen Standardkunststofffenster entspricht wird es auch meist schwer passende Rahmen zu finden. Ich empfehle die benötigten Fliegengitter auf Vorrat zu kaufen wenn man auf ein Angebot trifft. Meist ist dies außerhalb der Saison der Fall.

Schwierigkeit

Einfach herzustellen.

Material

  • 4 Holzleisten ca 30mm x 20 mm.
    Das genaue Maß hängt vom Fenster ab. aber kleiner als 25mm x 15mm sind nur bei Fenstern mit weniger als einem Quadratmeter Fläche zu empfehlen.
  • 4 Blechstreifen ca 70mm x 10 mm x 1mm.
    Auch hier muss gemessen werden. Die Maße sind von meinen Holzfenstern. Ich bevorzuge VA-Blech das ich vom Schrottplatz hole. Aluminium ist ungeeignet, da es sich zu leicht verformt. Es können auch die Verpackungsbänder aus Stahl verwendet werden die man z.B. um Paletten mit Steinen findet. Der örtliche Baumarkt hat bestimmt welche rumliegen.
  • 1 Fliegengitter schwarz.
    Schwarze Fliegengitter sind "unsichtbar". Es gehen aber auch alle anderen. Hier zählt eigentlich nur der günstigste Preis.

Mindestens benötigte Werkzeuge

  • Irgendein Werkzeug zum Absägen der Leisten
    Angefangen von einer Handsäge bis zu Kapp-Zugsäge alles was zum maßhaltigen Ablängen der Leisten taugt. Das Taschenmesser oder die Zähne sind also ungeeignet.
  • Irgendein Werkzeug zum Ablängen der Metallstreifen
    Ob das nun mit Blechschere, Seitenschneider oder Metallsäge erfolgt ist eigenlich egal.
  • Eine Bohrmaschine
    Es tut auch ein Akkuschrauber. Ein kleiner Bohrer, ich benutze 3,5mm sollte auch dabei sein.
  • Ein Schraubstock
    Zumindestens irgendein Hilfsmittel um die Blechstreifen zu biegen und beim Bohren und Sägen gut festzuhalten.

Wie wird es gemacht

Mit den genannten Mitteln kann man nun einen einfachen Holzrahmen herstellen und mit Hilfe der beim Fliegengitter mitgelieferten selbstklebenden Klettbändern das Fliegengitter darauf aufspannen. Den so entstandenen Rahmen kann man dann mit Hilfe der Blechstreifen außen am Fenster einhängen. Ich leime die auf Gehrung geschnittenen Leisten mit wasserfestem Holzleim stumpf zusammen, eine zusätzliche Verstärkung ist nicht nötig.

Nun zum schwierigen Teil. Dem Messen. In den Anleitungen für die Fertigrahmen wird das Innenmaß des Fensterrahmens genommen. Durch die vorgefertigten Ecken wird dann der fertige Rahmen um die Materialstärke auf jeder Seite breiter. Beim Selbstbau muss die Breite der Latten aber zum Innnenmaß des Fensterrahmens entsprechend addiert werden. Je nach dem ob man auf Gehrung sägt oder rechtwinkelig. Also gut überlegen bevor man irgendwas absägt.
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Fensterrahmen unten Außerdem empfehle ich den Fensterrahmen genau zu untersuchen. An der unteren Kante gibt es eine Entwässerung. Dort ist der Fensterrahmen offen um Wasser nach außen abzuleiten. Bei den gekauften Fliegengitterrahmen wird das nicht abgedeckt und kann dazu führen, daß, trotz Fliegengitter, noch Mücken hereinkommen.
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Befestigungswinkel Hat man die Maße ermittelt geht es an die Befestigung. Befestigt wird der Fliegengitterrahmen mit Winkeln die aus den Blechstreifen gebogenen werden. Diese werden oben und unten an dem Fliegengitterrahmen befestigt. Eingehängt wird der Fliegengitterrahmen dann zuerst oben und dann unten. Damit das funktioniert muss der obere Winkel so lang sein das sich der Fliegengitterrahmen so hoch schieben läßt das der untere Winkel über den Fensterrahmenrand passt. Und natürlich so lang das er noch hinter den Fensterrahmen fasst wenn der Fliegengitterrahmen unten auf den Winkel gehängt wird.
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Fensterrahmen oben messen Hierzu ist das Maß bei "2" zu nehmen. Von diesem Maß hängt dann ab wie lang der untere Winkel sein darf. Ich mache den unteren Winkel etwas kleiner als die Hälfte von dem Maß. Der obere Winkel bekommt das doppelte von dem Maß. So habe ich ein wenig Spielraum, falls die Winkel mal nicht so genau geworden sind. Das Maß bei "1" ist die Tiefe des Winkels, er soll ja einigermaßen stramm sitzen. Wie weit die Winkel über den Rahmen nach innen stehen hängt vom Rahmen ab. Bei meinen Fenstern ist unten ein weiter Weg bis unter die Entwässerung.
Wenn man das Fliegengitter dann auf den Rahmen gespannt hat werden die Winkel angeschraubt.
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Griff zum Einsetzen Außerdem benötigt man noch irgendeine Art Griff damit man den Fliegengitterrahmen von innen in das Fenster einsetzen kann. Ich nehme einfach einen Rest des Fliegengitters, lege es doppelt und befestige auf jeder Seite etwa in der Mitte des Rahmen ein Stück.

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Muster des Rahmens mit Rille Hat man, wie ich, ein bischen mehr an Werkstattausstattung zur Verfügung so kann man auch eine bessere Version herstellen. Ich verwende meine Tischkreissäge um in die Leisten eine etwa 10mm tiefe Rille zu schneiden. In dieser Rille wird dann das Fliegengitter mit Hilfe einer Wäscheleine eingeklemmt. So kann das Fliegengitter besser stramm gespannt werden. Und auch später ausgewechselt werden.
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Hilfswerkzeug Um die Wäscheleine in die Rille zu drücken habe ich ein kleines Hilfswerkzeug aus einem Holzrest mit einem Stück Plastik erstellt.
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Waescheleine Die verwendete Wäscheleine sollte minimal dicker sein als die Rille breit. Ich habe ein 3,2mm breites Blatt auf der Kreissäge, die Wäscheleine hat 3,5mm. Am besten geeignet ist Kinststoffwäscheleine mit glatter Oberfläche.